Im Juli wurde in Tōkyōs Stadtteil Kita eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit einem Gewicht von ca. 1 Tonne entdeckt. Sie soll am 17. November von einer Spezialeinheit der Selbstverteidigungsstreitkräfte (SVS) entschärft und geborgen werden. Für mehrere Stunden müssen dafür 7.000 Einwohner in nahegelegenen Grundschulen Zuflucht suchen. Der Umkreis von 500 m um die Bombe herum wird zur Sperrzone erklärt. Auch der Zugverkehr — in der Nähe steht eine vielbefahrene Eisenbahnbrücke, die vermutlich das eigentliche Ziel des Blindgängers (fuhatsudan 不発弾) gewesen war — wird vorübergehend eingestellt.
Das Evakuierungsgebiet
Ähnlich wie in Deutschland werden auch in Japan immer noch gefährliche Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die SVS unterhalten deshalb noch vier Räumungseinheiten, von denen eine auf der besonders betroffenen Insel Okinawa stationiert ist. Diesmal kommt freilich die in Tōkyō-Asaka liegende Einheit zum Zuge. Bis 2008 kamen sie in mehr als 122.000 Fällen zum Einsatz. Bomben werden dabei nicht nur bei Erdbauarbeiten gefunden, sondern auch nach Erdbeben — was ihre Beseitigung nicht weniger brisant macht.