Japan. Fukushima. Und wir. Zelebranten einer nuklearen Erdbebenkatastrophe

(Iudicium 2011)

Rupert Neudeck auf der „Sonnenseite“ von Franz Alt, 8.9.2011

Das Buch gehörte, wenn es mit rechten Dingen zugehen würde, auf die ersten Plätze der Sachbuchbestseller, so hinreißend gut und zugleich genau ist es geschrieben.


Irmela Hijiya-Kirschnereit, in: FAZ, 15.8.2011

… Packend sind nicht nur die persönlichen Erinnerungen der Familie … Packend sind auch die folgenden Kapitel, die von Erdbeben in Mythologie und Wissenschaft, in Japan und in Europa, von Japans Atomwirtschaft vor Fukushima und vom Umgang der Japaner mit dem Geschehen handeln.
Heraus kommt so etwas wie eine „dichte Beschreibung“ … und dazu bietet er immer wieder verblüffende Einblicke. …
Hier schreibt jemand, der den gleichen Abstand zu beiden Gesellschaften, der japanischen wie der deutschen, auf reflektierte Weise zu halten vermag. Nicht jedem werden seine Deutungen zwar gefallen, manch einer wird sich von ihnen provoziert fühlen. Doch hinsichtlich Dichte und Informationsfülle setzt diese konzis geschriebene, oft zugespitzt sentenzenhaft verfahrende Analyse einen Standard, an dem sich die zu erwartenden weiteren Bücher zur japanischen Katastrophe werden messen lassen müssen.


Udo E. Simonis auf der „Sonnenseite“ von Franz Alt, 8.9.2011

Es geht Reinhard Zöllner zum einen um eine zeitnahe Schilderung der Ereignisse, wie er und seine Familie sie wahrgenommen haben. Zum anderen interessieren ihn aber die kulturellen und sozialen Hintergründe der Katastrophe und ihre nationale und internationale Wahrnehmung. Diese Kombination der Sichtweise des Problems macht das Buch spannend und lesenswert.

— Gleichlautend auch in: Internationales Asienforum, Vol. 42 (2011), No. 1-2, und Universitas, Nr. 784 / Oktober 2011) —


Sabine Grimkowski, SWR2 Die Buchkritik: Reinhard Zöllner: Japan. Fukushima. Und wir. 6.10.2011

Skepsis ist angebracht bei einem Buch über Fukushima, das gerade mal fünf Monate nach der japanischen Erdbeben-, Tsunami- und Nuklearkatastrophe erscheint. Kann es wirklich neue Erkenntnisse, Informationen und Einschätzungen bieten? Die Antwort ist uneingeschränkt Ja. (…) Wer wirklich etwas über die Hintergründe der atomaren Katastrophe in Japan, über Erdbeben und japanische Kultur und Geschichte wissen möchte, dem sei dieses klar und verständlich geschriebene Buch unbedingt empfohlen.


Dierk Stuckenschmidt, in: Rundbrief der DJG Bonn, August 2011

… überaus aktuell und dazu in jeder Hinsicht außergewöhnlich lehrreich … Nach all dem, was sich der Journalismus unter der Verführung der deutschen Wahlkämpfe in diesem Zusammenhang geleistet hat, ist Zöllners gut gegliederte Darstellung der so verschiedenen Gesichtspunkte, unter denen man die Ereignisse sehen konnte, höchst willkommen … Es geht um erschreckende, ernste Dinge. Aber in der hier mit „britischem“ Humor auf das Journalistenchaos antwortenden Sprache werden sie erträglich … Auch insofern ist dieses Buch gut lesbar und sehr empfehlenswert.


Jürgen Betten, in: Kaihô, Sept./Okt. 2011

Nachdem die Reaktionen in Deutschland … an Hysterie und Panikmache grenzten, ist dieses Buch mit vielen Sachinformationen überfällig … Dem Autor ist zu danken, dass er eine Fülle von Sachinformationen zusammengetragen hat, die dem Leser ein besseres Verständnis von dem vermitteln, was am 11. März 2011 und danach in Japan geschehen ist. Mit dieser ersten Bestandsaufnahme hebt sich das Buch wohltuend von den Panikmachern und „den Klischees ab, die in Deutschland blühen, seitdem Japan von Katastrophen heimgesucht wird“ (Irmela Hijiya-Kirschnereit in Welt am Sonntag vom 27.3.2011). Respekt gebührt Autor und Verlag, dass dieses profunde Werk zeitnah veröffentlicht wurde.


Reinold Ophüls-Kashima, in: OAG-Notizen, Oktober 2011

Dieses Buch kann in vielerlei Hinsicht von Nutzen sein, selbst wenn der Leser die Ansichten des Autors nicht teilt. Die Chronologie der Ereignisse kann als Erinnerungsstütze dienen, wie auch die statistischen Daten zu den Erdbeben und zur Radioaktivität dem Leser einen guten Überblick über den Ablauf der Katastrophe verschaffen. Die meisten Ausführungen wie die zur Atomindustrie in Japan oder auch zur Populärkultur können vor allem für diejenigen nützlich sein, die mit der Kultur und Gesellschaft Japans nicht näher vertraut sind und einige grundsätzliche Informationen benötigen, um sich dann selbst weiter mit dem jeweiligen Thema beschäftigen zu können. Es wäre also zu wünschen, dass der eine oder andere Journalist, der über „Fukushima“ schreibt, das Buch auf seinem Schreibtisch liegen hätte.

Japanische „Gelassenheit“?


Ruprecht Vondran, in: DJW-News 23:4, Dezember 2011, S. 3

Zöllner legt sehr viel Wert auf die Vorgeschichte der Katastrophe, die mangelnde
Sorgfalt bei der Standortsuche und beim Bau der Kernreaktoren. Er benennt fehlende Sicherheitsmaßnahmen der wirtschaftlich-technischen Verantwortlichen und geht der Frage nach, warum die Behörden ihre Aufsichtspflichten vernachlässigt haben. Dazu bietet er ein reiches Maß an Tatsachenmaterial als Versatzstücke, die der Leser selbst zu einer Gesamtschau verbinden muss. (…) Beide Bücher ergänzen einander gut und bieten über das Ereignis vom 11. März hinaus Anlass zum Nachdenken – nicht zuletzt
über politische Entscheidungen und unser emotionales Umfeld in Deutschland.


Homepage der DJG Siegburg

Wer an Hintergrundwissen zu Japans Atomwirtschaft interessiert ist, findet hier ein Kompendium wichtiger Basisinformationen, eingebettet in den Kontext des Erdbebens vom 11. März 2011 und der damit einhergehenden Zäsur im Land der angeblichen Stoiker.


Hasenfus, 11.8.2011

Eines der ersten deutschsprachigen Arbeiten zum Thema. Gut aufbereitet, zeugt es von der Sachkenntnis des Verfassers. Es ist auch darin hilfreich, etwas Abstand von der eigenen ‚Betroffenheit’ und der boulevardesken Neigung zum Alarmismus zu gewinnen.


Peter Janocha, Homepage der DJG Schleswig-Holstein, 19.8.2011

… eine erste zusammenfassende und sorgfältig recherchierte Zusammenfassung der Atomwirtschaft in Japan und der um diese Thematik kreisenden politischen Erwägungen, Motivationen und Gefühle … Der sicher interessanteste Teil ist die Aufarbeitung der Kommentierung und Bewertung der Katastrophen vom 11. März 2011 durch die deutschen Medien.


Siebold-Museum Newsletter, September 2011

Unbedingt lesen sollten Sie die Neuerscheinung auf dem Büchermarkt „Japan. Fukushima. Und wir — Zelebranten einer nuklearen Erdbebenkatastrophe“ von Reinhard Zöllner. Dieses Buch … zeigt auf, was die Japaner in diesen Tagen dachten und fühlten. Auch die Verwicklung der japanischen Atomwirtschaft mit der japanischen Politik wird beschrieben … Unverständliche Reaktionen in Deutschland, die an Hysterie und Panikmache grenzten, werden ebenfalls aufgegriffen.


Asia Bridge 10:2011, S. 42

Ein wirklich notwendiges Buch.


Sven Hansen, „Fukushima und wir„, in: TAZ, 12.10.2011, S. 12

Zöllner … versucht, für Japan Verständnis zu wecken. Die deutschen Reaktionen auf die Katastrophe kritisiert er dagegen als völlig überzogen … Dabei kommt Zöllner selbst vereinzelt zu vernichtenden Urteilen über die japanische Atompolitik … Zweifellos gab es in deutschen Medien Fälle von Übertreibung und wurden auch handwerkliche Fehler gemacht. Doch Zöllner fragt leider nicht, was die mangelnde japanische Informationspolitik dazu beitrug.


Siegfried Knittel, „Furcht und nüchterne Analyse“, in: Kommune. Politik, Ökonomie, Kultur, Okt./Nov. 2011, S. 45

Zöllners Buch ist in seiner thematischen Zusammenstellung nicht immer kohärent, bietet keine geschlossene Analyse des Ereignisses, aber es ist kein Schnellschuss, weil es eine Menge teils sehr detaillierter Informationen zu allen drei Katastrophen [Erdbeben, Tsunami und nukleare Havarie] liefert.


Thomas Gramlich, „Fukushima im Buch mal vier„, 12.11.2011

Zöllner beschreibt ausführlich die Hintergründe von Erdbeben in Japan und wie sich das Land seit Jahrhunderten darauf eingestellt hat … Zöllner beleuchtet die Hintergründe der japanischen Stromlandschaft, der Verflechtungen zwischen Politik und Konzernen. Dabei ist er … keineswegs unkritisch, aber erklärt nachvollziehbar wie sich Tendenzen entwickelt haben. Sehr ausführlich geht er auf die deutsche Berichterstattung während der Katastrophe ein … Fazit: Ein engagiert und gut geschriebenes Buch, das einen bewussten Kontrapunkt zur deutschen Berichterstattung setzt.


Marius Hildebrand auf Portal für Politikwissenschaft, 10.11.2011

Zöllners Kritik ist eine schallende Ohrfeige für die Berichterstattung der deutschen Medien, insbesondere der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten …


mathias auf bunsumo, 21.2.2012

Besonders gefallen an dem Buch von Reinhard Zöllner hat mir die wissenschaftliche Aufarbeitung der Informationen — stets mit präzisen Angaben und Referenzen. Hintergründe und Zusammenhänge werden in verständlicher Weise erklärt und beweisen die Vielseitigkeit der Erdbebenkatastrophe. Und dass eben doch mehr dazu gehört um vernünftig darüber berichten zu können.


Der Deutsche Botschafter in Tokyo, Volker Stanzel, in seinem Webblog, 24.3.2012

Im Jahr 2011 sind in Deutschland eine ganze Reihe Artikel, und auch Bücher, über den Fukushima-Unfall erschienen. mir ist besonders ein Buch des Bonner Professors Zöllner aufgefallen, denn Professor Zöllner ist Ostasienwissenschaftler. Das Buch sollte wohl recht schnell auf den Markt, so dass nicht alle Tatsachen wirklich genau überprüft wurden – und da ich auch Ostasienwissenschaften studiert habe, ist das irgendwo auch beschämend für mich.
Am gleichen Tag, an dem ich morgens aus Bhutan zurück gekehrt bin, hat abends die Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (OAG / 7-5-56, Akasaka, Minato-ku, Tokyo) ihr 139jähriges Bestehen gefeiert. Für mich ist es bemerkenswert, dass diese Gesellschaft es zustande gebracht, 139 Jahre lang aktiv zu sein; immerhin ist sie so die älteste ausländische NGO in Japan. Es ist mir deshalb sehr wichtig, zu der Veranstaltung zu gehen und ein Grußwort zu sprechen. Allerdings hält der genannte Professor Zöllner den Jubiläumsvortrag.
Nun, zum Glück bin ich wirklich sehr müde…

[Der Botschafter hielt an diesem Abend ein kurzes Grußwort und verließ die Veranstaltung, als Reinhard Zöllner seinen Vortrag mit dem Titel „Totoro als Gesellschaftskritik. Das Weltbild des Zeichentrickfilm-Studios Ghibli“ begann. Die dem Botschafter offensichtlich nicht zusagenden Stellen in dem Buch, in denen das Verhalten der deutschen Botschaft im März und April 2011 dargestellt wird, finden sich auf S. 157-158.]


加藤哲郎 (Katō Tetsurō), Netizen College, 1.9.2011

刺激的な本です。


Clara Kreft (クララ), 八百八町 Eighthundredandeight Towns, 11.9.2011

もちろん、3月11日以降の日々を日本で、首都圏や東東北で経験した人なら、誰でも、センセーショナルに書けるでしょうけれども、ツェルナー先生は大変に落ち着いている口調です。この半年の短い時間で、かなり徹底的に細かく調べています。(中略)ここで「短時間であんなに徹底的に調査してかけたことは感動しました。」とまとめさせて頂きます♪ 一度だけ読んだこの本は、こういう書評を書いても、良さは十分に表していないかもしれません。(中略)文化・社会的背景に焦点を合わせて、くっきりとした、震災を様々な簡単から解明している一冊が出来ました。


猪股和夫 (Inomata Kazuo), ドイツ・ベストセラー・ウォッチングと翻訳日記, 6.11.2011

ほんとうは「日本学者が見た大震災」とのタイトルで書こうと思っていたのだが、あえて私が書くまでもなくなってしまった。

猪股和夫 (Inomata Kazuo), 同上

東京滞在中に遭遇した大震災についてリアルに綴った体験記に冒頭の4分の1を割き、以後は学者らしく客観的 で非常に大きな視野から今回の震災を実にコンパクトに捉えている。その分一つひとつの記述に物足りなさは残る が、ともすると日々の報道の微視的な部分に振りまわされて全体像が見えなくなっている日本人にとっては、今一 度自然災害というものと向き合うための視点が与えられているような気がする。研究書というよりは著者の主張を 控えた概説書であるが、それでも、地震災害をとおして見た「日本論」的な側面もうかがえる。


松井隆幸 (Matsui Takayuki), Twitter, 18.12.2012

とても公平な観点から論じられていて好感を持ちました。ドイツ語に縁のない人でも興味深く読めると思います。ぜひ一読を。


Monica Braw, Fukushima har förändrat Japans syn på sig själv, Svenska Dagbladet, 11.3.2012

Reinhard Zöllner, professor i japanologi vid Universität Bonn, har författat en delvis mycket personlig bok om sin och sin japanska familjs upplevelser i samband med trippelkatastrofen, ”Japan. Fukushima. Und wir. Zelebranten einer nuklearen Erdbebenkatastrophe”. Han tar upp en mindre vanlig aspekt, nämligen den utländska pressens rapportering. Japanska medier blev alltmer kritiska till regeringens och Tepcos agerande, men anklagas fortfarande för omfattande underlåtenhet att granska makten. Zöllner menar att när det gäller utländska medier bedrev de ”katastrofjournalistik”. Han talar om okunskap, bristande språkkunskaper och slarv. Resultatet i Tyskland blev, anser han, att rapporteringen om Japan snabbt blev till tysk inrikespolitik. Han citerar en tysk journalist, Arno Orzessek: ”Olycka där, relevans här…”

(Reinhard Zöllner, Professor für Japanologie an der Universität Bonn, hat ein teilweise sehr persönliches Buch über die Erfahrungen seiner und seiner japanischen Familie im Zusammenhang mit der Dreifachkatastrophe verfaßt, „Japan. Fukushima. Und wir. Zelebranten der Nuklearen Erdbebenkatastrophe „. Er spricht einen weniger gebräuchlichen Aspekt an, nämlich die Berichterstattung der ausländischen Presse. Japanische Medien wurden zunehmend kritischer gegenüber der Regierung und Tepcos Aktionen, werden aber immer noch beschuldigt, die Macht nicht umfassend überprüft zu haben. Zöllner glaubt, daß die ausländischen Medien „Katastrophenjournalismus“ durchgeführt haben. Er spricht über Ignoranz, fehlende Sprachkenntnisse und Schlamperei. Im Ergebnis sei, so glaubt er, die Berichterstattung über Japan in Deutschland schnell zur deutschen Innenpolitik geworden. Er zitiert einen deutschen Journalisten, Arno Orzessek: „Unglück dort, Relevanz hier …“)