Es ist ja eher ungewöhnlich, die deutsche Sprache (jenseits von Österreich) als Träger der internationalen Eßkultur zu betrachten. Nicht so in Japan. Dort wird Deutsch zur Zeit gern in der Werbung benutzt, wie die folgenden (nicht-gesponserten!) Beispiele zeigen. Glico Der in Ōsaka ansässige traditionsreiche Schokoladenhersteller Ezaki Glico 江崎グリコ, immerhin vor 101 Jahren gegründet, vertreibt zwei Sorten Kekse unter dem Namen „Bitte“ (was, wie auf der Rückseite richtig erklärt wird, auf deutsch so viel wie どうぞ dōzo bedeutet): die grüne Packung ist gefüllt mit Matcha-Schokolade, die gelbe Packung mit Milchschokolade. Ein […]
Ein Schokoladen-Buddha predigt den Deutschen jetzt Lebensglück durch Naschen … ein Grund mehr, über „kulturelle Aneignung“ zu diskutieren.
Tomaten, Kartoffeln, Mais, Reis, Paprika, Chili, Pfeffer, Vanille, Kakao, Schokolade, Kaffee, Tee, Tabak, Marihuana … alles kulturelle Aneignung mit düsterer kolonialer Vergangenheit. Weg damit!
Diversität ist im Augenblick ein Muß. Sagt sich auch Deutschlands Hersteller quadaratischer Schokoladentafeln und gibt eine Serie namens „Bunte Vielfalt“ heraus. Die für Japanologen interessante Folge daraus trägt den Namen „Konnichiwa Kirsch Mandel“. Sie bildet auf ihrem Umschlag Kirschblüten, rote Kirschen, Mandeln und eine Maneki-neko ab. Und sie schmeckt sehr süß. Alles gut und schön. Allerdings wachsen an japanischen Kirschbäumen (jedenfalls denen, deren Blüte bewundert und besungen wird) keine Kirschen, und sie produzieren weder Sauerkirsch-Creme noch Bittermandelgeschmack, was laut Inhaltsangabe Hauptbestandteile der Schokolade sind. Diversität ist eben nicht immer ein […]
Ein Team unter Dr. Lee Soo Joo u.a. an Koreas staatlicher Eliteuniversität SNU behauptet in einer neuen Studie, eine gemäßigte Einnahme von Alkohol verringere bei Koreanern das Risiko eines Schlaganfalls. Untersucht wurden die Trinkgewohnheiten von fast 2.000 Patienten nach ihrem ersten Schlaganfall. Die Daten wurden mit der gesunden Bevölkerung verglichen. 3 bis 4 Gläser (mit je 10 g Ethanol) täglichen Konsums, so die Schlußfolgerung, reduzierten das Schlaganfallrisiko signifikant. Übrigens tranken die Befragten in 78 % der Fälle „ein einheimisches Getränk“, nämlich Soju (koreanischer Branntwein, entspricht dem japanischen Shōchū und enthält […]
Die UNESCO hat auf ihrer Sitzung in Baku Anfang Dezember 2013 ihre Liste des immateriellen Weltkulturerbes um 25 Objekte (?) erweitert. Darunter befinden sich: washoku 和食, hier definiert als „traditionelle Eßkultur der Japaner, insbesondere für die Neujahrsfeier“; u.a. mit der Begründung: „Washoku plays an important role in strengthening social cohesion among the Japanese people while providing them a sense of identity and belonging“; kimjang 김장, die Zubereitung von Kimchi, weil des den Koreanern erlaubt „to practise the spirit of sharing among neighbours, while promoting solidarity and providing them a sense […]