Seit November 2023 sucht die Koelnmesse, welche für die Organisation der deutschen Teilnahme an der Weltausstellung 2025 in Ōsaka verantwortlich ist, nach Mitarbeitern und Projektassistenten, die vor Ort aushelfen sollen. Wer sich für eine Bewerbung interessiert, erfährt zwar viel über die erwartete Arbeitsleistung (in Blöcken von 6 Tagen Arbeit und 3 Tagen frei bei jeweils 6 bis 7 Stunden täglich; Urlaubsansprüche werden monetär vergütet), aber über das zu erwartende Gehalt herrscht Stillschweigen; es wird lediglich eine angemessene Vergütung versprochen. Auf die auch nicht ganz unwesentliche Frage, wer denn eigentlich der Arbeitgeber wird, heißt es nur kryptisch: Weder die Koelnmesse noch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Transparenz? Compliance? Fehlanzeige.
Auch in Japan geht das Rätselraten über das Engagement der erwarteten, ursprünglich 60 Länder, die in Ōsaka eigene Pavillons bauen wollen, weiter (Mexiko hat sich mittlerweile komplett zurückgezogen, wegen zu hoher Kosten; vier andere Länder haben sich für Schmalspurversionen entschieden). Wie ich im Sommer berichtet habe, hat sich kein einziges Land — also auch nicht Deutschland — an den von der japanischen Organisation vorgegebenen Zeitplan gehalten. Bis Ende Dezember 2023 ist nicht ein einziger Spatenstich getan worden. Um rechtzeitig bis zur Ausstellungseröffnung fertigzuwerden, ist jetzt ein kleines Wunder vonnöten.
Vielleicht sollte man diesen Hintergrund kennen, bevor man sich frohgemut bewirbt …