Ach ja, es ist ja schon so clever. Steckt man in einer Midlife Crisis — z.B. als deutsches Forschungsinstitut im feindlichen, weil nicht-deutschsprachigen Ausland –, braucht man bloß die Sprache seines offiziellen Publikationsorgans von Deutsch auf Englisch umzustellen, um sich einen neuen Look und größere Accessibility in der Scientific Community zu verschaffen. Yeah. Genau zu diesem Zweck heißt man ja auch „DEUTSCHES Institut für Japanstudien“.
Ach nein, laut dem neuen Untertitel der „Japanstudien“ und laut offizieller Mitteilung des Hauses tritt man ab jetzt publikationsmäßig lieber als „German Institute for Japanese Studies Tokyo“ auf. Zur Feier des 20. Jubiläums des DIJ. Wie passend, wie passend!
Sorry: Aber wenn ich in einem international renommierten Organ auf englisch publizieren will, dann doch sicher nicht in den „Japanstudien“. Dafür gibt es genug andere Fachzeitschriften. Bei denen ich mir sicher sein kann, daß sie von Muttersprachlern gegengelesen werden. Forget me.
Genug des bashing. Back to life. Empfehlenswert für alle, die sich in einer ähnlichen Identitätskrise befinden: „Denglisch“ von den Wise Guys mit dem herzerweichenden Gebet:
Oh Herr, bitte gib mir meine Sprache zurück,
ich sehne mich nach Frieden und ‘nem kleinen Stückchen Glück.
Lass uns noch ein Wort verstehn in dieser schweren Zeit,
öffne unsre Herzen, mach’ die Hirne weit.