Heute wurde in Japan wie jedes Jahr des Kriegsendes gedacht. Kaiser und Kaiserin und Ministerpräsident haben beim zentralen Gedenkakt in Tōkyōs Nippon Budōkan um 12 Uhr mittags wieder die üblichen kurzen Ansprachen gehalten. Vor einem Altar, auf dem ein riesiger Holzpfosten in der Form einer buddhistischen Totentafel stand, mit der Aufschrift: „Den Seelen der Kriegsopfer des ganzen Landes“, zenkoku senbotsusha no rei 全国戦没者之霊. Wie jedes Jahr.
„Wir erneuern unser Gelübde für den Frieden“, hat der Ministerpräsident gesagt. Dabei ist der „letzte Krieg“ noch gar nicht wirklich vorbei.
Wenn er wirklich vorbei ist, wird auf der Totentafel stehen:
Bankoku senbotsusha no rei 万国戦没者之霊 — „Den Seelen der Kriegsopfer aller Länder“.
Ein einziges Schriftzeichen müßte man dafür verändern.
Ein kleiner Schritt für die Japaner, ein großer Schritt für die ganze Welt.