Falls die Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm scheitern, fordert ein prominenter Abgeordneter der konservativen Regierungspartei Sänuri, Jŏng Mong-Jun 정몽준 鄭夢準, Südkorea solle sich selber atomar bewaffnen. Dies entspreche der Logik der Abschreckung.
Jŏng gilt als reichster Mann in Südkorea (sein Vater gründete den Hyundai-Konzern). Er war Präsident des südkoreanischen Fußballverbandes und kandidierte 2002 für die Präsidentenwahl. Bereits am 9.4.2013 hat er auf einer Rede in Washington Südkoreas „Recht, sich vom Atomwaffensperrvertrag zurückzuziehen“, behauptet. Nur dann könne Südkorea der Gefahr aus Nordkorea effizient begegnen.
US-amerikanische Medien halten Jŏngs Meinung für die eines Einzelgängers. Doch gibt es Hinweise darauf, daß unter Präsident Pak Jŏng-Hŭi 박정희 朴正熙 (dem Vater der gegenwärtigen Präsidentin Pak Kūn-Hye 박근혜 朴槿惠) Südkorea sich heimlich an der Produktion kleiner Mengen von atomwaffenfähigem Plutonium versucht hat. Jedenfalls zerbrach sich die IAEA ab 1999 sieben Jahre lang den Kopf darüber, inwiefern Südkoreas bisheriges Atomprogramm mit den Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrages übereinstimmte.
Fest steht allerdings, daß solche Äußerungen Wasser auf die Mühlen derjenigen japanischen Nationalisten wie Ishihara Shintarō gießen, die auch für Japan eine nukleare Bewaffnung fordern.