Am 1. Mai 2010 soll die Weltausstellung in Shanghai eröffnet werden, zu der 70 Millionen Besucher strömen sollen — HaiBao 海寳, das zahnpastaförmige blaue Maskottchen, wirbt inzwischen weltweit dafür. HaiBao ist das Produkt einer Zusammenarbeit zwischen einem chinesischen und einem taiwanischen Künstler; also ein praktischer Beitrag zur Völkerverständigung.
Was die Grafiker können, können die Musiker schon lange: Die Ausschreibung für die Expo-Hymne von 2005 verlangte:
The World Expo 2010 Shanghai China Theme Song should embody the concept of the World Expo 2010 Shanghai China, that is:“understanding, communication, gathering and co-operation“ from around the world.
Die schließlich ausgewählte Hymne paßte wunderbar hierzu, vor allem in den Punkten „gathering and co-operation“. Denn dem japanischen Publikum kam die Expo-Hymne seltsam bekannt vor. Kein Wunder — sie ist offensichtlich ein Plagiat eines Schlagers, den Okamoto Mayo 1997 gesungen hat: Sono mama no kimi de ite そのままの君でいて — „Bleib so, wie du bist“.
Auch ein schönes Motto für eine Expo. Aber Chinas Behörden haben entschieden, daß die geklaute Expo-Hymne im Reiche der Plagiate nicht mehr verwendet werden soll.