Am 30. August wählen die Japaner ein neues Unterhaus. Zwar scheint den Meinungsumfragen zufolge eine Niederlage der seit langem regierenden Liberaldemokraten (LDP) möglich — aber mit Prognosen sollte man sich zurückhalten: Wie die vom Staatsrundfunk NHK regelmäßig erhobenenen Umfragewerte belegen, ist immer noch mehr als jeder vierte Japaner unentschlossen, wen er wählen soll. Immerhin hat sich im August der Trend fortgesetzt, wonach die bürgerliche Opposition der Demokratischen Partei (DPJ) die LDP als stärkste Partei ablösen wird. Aber Japans Wahlrecht ist kompliziert und macht Spekulationen schwierig. Sollte die DPJ gewinnen, will sie jedenfalls das von Japans Manga-freundlichem Ministerpräsidenten Aso angekündigte Manga-Museum in Tokyo-Akihabara stoppen. Das Geld dafür, so sagt die Opposition, solle lieber für alleinerziehende Mütter ausgegeben werden.

NHK-Wahlumfragen
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