Ein ungewöhnlicher Schritt in Japan, dessen Bürokratie man noch bis vor kurzem für allmächtig gehalten hat: Der neue Premierminister Noda Yoshihiko 野田佳彦 hat die Beamten des Landes am 6. 9. aufgefordert, die Politik rückhaltlos bei ihrem Ringen um die Bewältigung der Krise zu unterstützen. Die Politiker könnte die Lage nicht im Alleingang verbessern.
In den letzten Monaten wurde offen von Sabotage der Krisenbewältigung durch Beamte gesprochen, die wenig Bereitschaft zeigten, den Politikern zu helfen.
Außerdem ließ Noda erkennen, daß er bis mindestens 2030 den Weiterbetrieb von als sicher eingeschätzten Atomreaktoren für nötig hält, um Japans Energiebedarf zu decken. Gleichzeitig sollen alternative Energien erschlossen werden. Industrieminister Hachiro Yoshio 鉢呂吉雄 kündigte entsprechend an, daß mit dem Neubau selbst von bereits geplanten Atomreaktoren deshalb kaum zu rechnen sei. Früher oder später würden alle Reaktoren abgeschaltet.