Japans Repräsentant in Taiwan, Saitō Masaki, hat angekündigt, seinen Posten aufzugeben. Im Mai hatte er sich bei der nationalistischen Regierung unbeliebt gemacht, als er in einer Rede den Status der Inselrepublik als „ungeklärt“ bezeichnete. Die jetzige Regierung reagierte darauf mit Empörung, denn sie beharrt einerseits auf der alten Guomindang-Linie, wonach Taiwan ein Teil der nach wie vor existierenden „Republik China“ sei, und bemüht sich andererseits um eine Annäherung an die Volksrepublik China. Die Opposition jedoch, die sich für die Unabhängigkeit Taiwans einsetzt und der jetzigen Regierung den Ausverkauf der taiwanischen Interessen sowie Sinozentrismus vorwirft, begrüßte Saitōs Äußerung und bedauert nun, daß er offenbar aufgrund einer Boykotthaltung der Guomindang-Regierung keine Chancen mehr hatte, sich für die japanisch-taiwanischen Beziehungen einzusetzen. Die Opposition sieht die Beziehungen zu Japan daher auf einem Tiefpunkt angelangt.
Seine umstrittene Äußerung hatte Saitō nach Einsetzen der Kritik sofort als Privatmeinung eingestuft.