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Um den drohenden Strom-Engpässen im Sommer abzuhelfen, wenn wegen der Hitze die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen dürften, sollen Japans Privathaushalte 15-20 %, die mittelständischen und Kleinunternehmen 20 % und die Großunternehmen 25 % Energie einsparen. Das sagt die Sonderkommission für Energiefragen der Regierung. Dann könne man trotz Ausfall der Kernkraftwerke in Nordostjapan über die Runden kommen. Freilich sind die Sanktionsmöglichkeiten gegenüber Stromverbrauchern äußerst begrenzt, so daß die Umsetzung dieses Plans in den Sternen steht.

Japans Liberaldemokratische Partei (LDP), die jahrzehntelang das Land regierte und die historische Verantwortung für Japans Energiepolitik trägt, hat den Vorschlag des Premierministers Kan Naoto abgelehnt, wegen der Katastrophe in Nordostjapan eine Große Koalition mit dessen Demokratischer Partei (DPJ) zu bilden. Man wolle statt dessen lieber eine konstruktive Opposition sein. Es hieße auch den Bock zum Gärtner machen, falls ausgerechnet auf diesem Wege die LDP wieder an die Macht kommen sollte. An Glaubwürdigkeit hätte die Regierung jedenfalls nichts gewonnen — im Gegenteil.

Wir müßten die Hinfälligkeit und Vorläufigkeit des Menschen nicht von den Primitiven Grönlands und den Modernen Ostasiens lernen, als besäßen sie eine unvergleichliche Offenbarung oder als könnten wir in fremde Erfahrungen einfach umsteigen. Wir sollten es uns von der eigenen Überlieferung genauer sagen lassen: Natur ist immer auch die erschütterte Welt, Geschichte immer auch das Unvorhersehbare und Unbewältigte; gerade deshalb muß der Mensch immer wieder aufstehen und weitergehen. — Arno Borst, Historiker, 1981

Die folgende Karte stammt aus dem ARD-Brennpunkt „Erdbeben in Japan“ vom 11.3.2011, 20:15 Uhr. Sie zeigt angeblich die Kernkraftwerke Onagawa und Fukushima (I oder II). Die AKW Fukushima I und II liegen allerdings an der Küste — nicht etwa in der gleichnamigen Stadt Fukushima, wie auf dieser Karte behauptet.

Am 16.3.2011 sendet die ARD die NDR-Produktion „Japan — Chronik einer Katastrophe„. Es ist ein halbstündiger Film von Christiane Blume, Judith Schaller, Melanie Thölke, Svea Eckert und Sebastian Eberle. Minute 24:30: Die Kamera hält frühmorgens auf das Eingangstor eines Kindergartens. Eine Mutter in den 40ern bringt gerade zwei Kinder zum Tor. Die Reporterin (Dolmetscherin?) fragt die Frau: „Haben Sie Angst wegen der Kernkraftwerke?“ Die Mutter schiebt eilig ihre Kinder durch das Tor, wendet sich zur Kamera. Sie ringt um Fassung und sagt: Ich möchte nicht, daß meinen Kindern Angst gemacht […]

Son Masayoshi 孫正義, der koreanischstämmige Gründer des Telekom-Riesen Softbank, spendet aus seinem eigenen Vermögen 10 Mrd. Yen (z.Z. 83,5 Mio. Euro) für die Opfer der nuklearen Erdbebenkatastrophe. Auch andere Vertreter der Telekom-Branche tragen namhafte Beträge bei.