Das Plakat, das 2008 im U-Bahnhof Tokyo-Kichijoji fotografiert wurde, ist für japanische Frauen durchaus kein Scherz, sondern traurige Realität: Männer, die versuchen, mit Hilfe von Handy-Kameras im Gedrängel der U-Bahn, unter Treppen oder anderen für ihre Zwecke günstig erscheinenden Orten Fotos unterhalb der Röcke von Frauen zu machen. Für diese Perversion hat sich der Begriff des „Bilderklaus“ (tosatsu 盗撮) eingebürgert. Natürlich ist er verboten, aber das männliche Gedächtnis ist kurz, und deshalb gibt es seit einiger Zeit plakative Aufforderungen, solche Zudringlichkeiten zu unterlassen. Nachfolgend einige Beispiele:
Politessen der Stadt Gojo hängen ein Plakat auf, das darauf hinweist, daß Grabschen und Bilderklau strafbar sind und daß sich Opfer und Zeugen bei der Polizei melden sollen.
Dieses Warnschild wird im Augenblick für 240 Yen vertrieben.
Der Hersteller der angeblich „kleinsten Videokamera der Welt“ weist darauf hin, daß die Kamera nicht zum Zwecke des Bilderklaus benutzt werden dürfe — aber seine Anwendungsbeispiele sind durchaus einschlägig für den illegalen Zweck.