Heute bekam ich unverlangt eine Zuschrift von einem mir völlig unbekannten Verlag. Darin heißt es:
Wir planen ein Buch über japanische Mythologie zu veröffentlichen. Unsere Marketingabteilung hat umfassende Recherchen zu dem Thema durchgeführt und wir sind fest von einem Erfolg des Werkes überzeugt.
Wir könnten uns eine Veröffentlichung des Werkes mit Ihnen als Autor vorstellen. Da wir stets darum bemüht sind, den Aufwand für unsere Autoren und Autorinnen so minimal wie möglich zu halten, wäre Ihr Aufwand hierbei entsprechend gering. Zugleich haben Sie einen hohen Einfluss auf die Gestaltung des Werkes.
Ah ja. Ich habe zwar noch nie etwas über japanische Mythologie veröffentlicht, aber der Verlag wird das schon für mich deichseln. Mit minimalem Aufwand für mich. In seinem Konzept setzt der Verlag auf „datengetriebenes Performance Marketing“. Offenbar auch auf datengetriebene Buchproduktion. Sprich: Der Verlag gibt bei ChatGPT oder ähnlichen KI-getriebenen Anbietern ein Thema vor, fummelt ein bißchen daran herum und schmückt das Ganze mit einem Titelbild, auf dem mein Name steht. Um die „Leser:innen von morgen“ zu erreichen, wird dann mit Hilfe von Influencern und „passenden Online-Inhalten“ der Vertrieb angekurbelt.
Und ich bekomme dann dafür … Schweigegeld?
Nein, danke. Ich schreibe meine Bücher lieber immer noch selbst. Auch wenn sie niemand mehr lesen sollte.