„Contemporary Japan“ (CJ), das ist die vom Deutschen Institut für Japanstudien in Tōkyō herausgegebene Zeitschrift, die früher den bescheidenen deutschen Titel „Japanstudien“ trug. Laut Homepage enthält sie „bis dato unveröffentlichte Beiträge in englischer und deutscher Sprache, die in einem double-blind Verfahren von externen Experten begutachtet worden sind.“
Aber eben nicht nur. Oder nicht mehr? Denn der letzte Band, die Ausgabe 25:2 von 2013, ist von anderer Art. Es handelt sich um eine „Sonderausgabe mit Exklusivbeiträgen der CJ-Beiratsmitglieder“. Alle auf englisch, und alle ohne jeden erkennbaren inhaltlichen Zusammenhang — außer eben, daß man den Mitgliedern des Redaktionsbeirats eine ganze Sonderausgabe zur Anreicherung ihres eigenen Schriftenverzeichnisses zur Verfügung gestellt hat.
Warum, erschließt sich nicht. Und wo hier das Prinzip des „double-blind-Verfahrens“ abgeblieben ist, bleibt ebenfalls im Ungewissen. Denn das kann man ja wohl wissenschaftlich nicht ernst nehmen: Es wird eine Sondernummer für die Redaktion selbst gegeben, und das geneigte Publikum soll glauben, hier finde eine objektive Auslese von dritter Seite statt?
Man kann seinen Ruf auf viele Weisen verspielen. Gefälligkeitspublikationen gehören dazu.
Wo wir übrigens gerade dabei sind: Der letzte deutschsprachige Artikel in dieser Reihe erschien 2009. Aber da hieß die Zeitschrift auch noch „Japanstudien“.