Ein Blick auf den Reispreisindex der Welternährungsorganisation FAO zeigt, daß die Weltmarkt-Preise der wichtigsten Reissorten seit 2003 kontinuierlich und im 1. Quartal 2008 sogar sprunghaft angestiegen sind. Die Indica-Niedrigqualität (also eine Reissorte, die von Einkommensschwachen besonders nachgefragt wird) ist heute mehr als doppelt so teuer wie vor 5 Jahren. Doch selbst der ohnehin schon teure Japonica ist im Preis um mehr als 50 % gestiegen.
Nun wird berichtet, daß die führenden südostasiatischen Reisexportländer über die Bildung eines Reispreiskartells („OREC“) verhandeln. Insbesondere Thailand scheint daran interessiert zu sein (Thai-Reis gehört zu den teuersten Sorten auf dem Weltmarkt), während Vietnam (der weltweit zweitgrößte Reisexporteur) noch abwiegelt. Aber machen wir uns nichts vor: Über kurz oder lang werden wir uns auf deftige Preiserhöhungen für Reis und Reisprodukte einstellen müssen — einschließlich Sushi und Mochi (Reiskuchen). Für uns ist das ein Luxusproblem; für die Menschen in Nord- und Südostasien dagegen dramatisch.
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May 2008