Fast zwei Prozent der deutschen Wählerschaft haben bei der Bundestagswahl am 27.9.2009 für die „Piratenpartei“ gestimmt — und rund 13 Prozent der männlichen Erstwähler. Dabei kann man die „Piraten“ mit Fug und Recht als Otaku-Partei bezeichnen: Der „natürliche Lebensraum“ ihrer Anhänger, spottet SPIEGEL-Online nicht unbegründet, liegt im Internet, und dahinter gibt es keine Welt. Zu den Themen, die sich mit analogen Stoffen befassen, kein Wort. Dabei finden z.B. der Mißbrauch von Kindern oder der Afghanistan-Konflikt nicht nur im Kopf und nicht nur in der Matrix statt — sondern im Hier und Jetzt der analogen Welt.
Und dennoch: Daß sich über kurz oder lang eine Otaku-Partei gründen würde, war voraussehbar. Wer sie steuert, wer sie finanziert, ist eine ganz andere Frage. Und wie lange es dauert, bis sich FDP und GRÜNE als die Hauptleitdtragenden dieser Entwicklung soweit entwickelt haben werden, daß sie auch den deutschen Otaku Raum bieten: darauf nehme ich gern Wetten an. Ich biete 2012.