Eine US-amerikanische Rechtsanwaltskanzlei hat im Auftrag der American School in Japan (ASIJ) mit großer zeitlicher Verzögerung einen Untersuchungsbericht vorgelegt, welcher den Verdacht bestätigt, daß der renommierte Ozeanologe Jack Moyer (1929-2004) mindestens von 1962 bis 1984, als er als Englischlehrer an der ASIJ beschäftigt war, möglicherweise aber noch darüber hinaus, Dutzende von schutzbefohlenen Mädchen sexuell mißbraucht hat. Die Vorwürfe reichen von Belästigung bis zur mehrfachen Vergewaltigung. Moyer beging 2004 Selbstmord. Zu seinen Lebzeiten wurde Moyer hoch gepriesen, weil er als studierter Meeresbiologe auf der administrativ zu Tōkyō gehörigen Insel Miyake für den Naturschutz eintrat und Schüler mit der Ökologie der Ozeane vertraut machte. Erst nach seinem Tod wurden Ermittlungen wegen Mißbrauchs gegen ihn eingeleitet, obwohl die Schule schon früher von Betroffenen informiert wurde. Die Untätigkeit der Schule erklärt der Bericht mit bisherigen „kulturellen Tabus“. Die Schule hat ihre ehemaligen Schüler nun um Entschuldigung dafür gebeten, den Skandal lange Zeit ignoriert zu haben.