Südkoreas Regierung kämpft gegen MERS, und es ist ein verzweifelter Kampf. Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, trat Finanzminister Choi Kyung-hwan nebst seinen Mitarbeitern am 11. Juni 2015 in einer besonderen Uniform vor die Presse — ganz in Gelb.
Quelle: Chosun Ilbo
(Quelle: Chosun Ilbo)
Das weckt natürlich Erinnerungen an den Dresscode, der für japanische Regierungspolitiker und -beamte im März 2015 galt. Auf dem abgebildeten Foto ist Ministerpräsident Kan Naoto 菅直人 zu sehen — ganz in Blau.
Quelle: Teacup.com
(Quelle: Teacup.com)
Diese Art von Bekleidung nennt sich offiziell Katastrophenkleidung (jp. bōsaifuku 防災服 / kr. bangjebok 방제복, und sie ist normiert, wie auf einem Angebot der Firma Teiken 帝健 zu sehen, die unter dem Markennamen SURVIVAL eine ganze Serie von Kleidungsstücken anbietet; hier z.B. für Nuklearunfälle:
Quelle: Teiken
Die gelbe Kluft der Seuchenbekämpfung rangiert in Korea unter der Nummer A40:

So ist also alles sehr weise eingerichtet: Was ein Politiker in Ostasien gerade bekämpft, erkennt man an der Farbe seiner Kleidung …
Im Ernst: In Japan tragen Minister und Beamte im Dienst die Katastrophenkleidung, die ihr Ministerium ihnen offiziell zur Verfügung stellt. 2011 ließ die Demokratische Partei ihre Abgeordneten eigens angefertigte, dunkelblaue Anzüge tragen, die mit dem Namen und dem Logo ihrer Partei verziert waren.