Kotoba 古都薔

Der englischen „Chosun Ilbo“ war die Entdeckung eines Professors an der von Samsung gesponserten Sungkyunkwan-Universität in Seoul eine Meldung unter der Rubrik „National/Politics“ wert: Eine pornographische Liebesgeschichte aus dem späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert, also der Chosën-Zeit. Ein 61jähriger yangban verliebt sich in eine 18jährige kisäng (so etwas wie eine Geisha in Japan), verspielt sie aber an einen anderen Mann. Die Mutter der kisäng verführt den neuen Besitzer der jungen Frau und erreicht, daß er sie an ihren alten Liebhaber zurücksendet … Sex spielt in dem 124 Manuskriptseiten langen, […]

Ein amerikanischer Offizier stellte 1946 ein Fotoalbum sicher, das Karl Höcker, Adjutant des letzten Kommandanten des Konzentrationslagers Auschwitz, gehört hatte und SS-Männer und -Frauen zeigt, die sich im nahegelegenen Solahütte von ihrem Dienst erholten. Die Fotos sind von gruseliger Normalität und belegen, daß hier Menschen am Werk waren, denen jedes Bewußtsein für das Monströse ihres Tuns abhanden gekommen war. Das Fotoalbum ist nun vom Holocaust-Museum in Washington der Öffentlichkeit vorgestellt worden; eine Auswahl findet sich bei Spiegel Online.

Das FAZ-Net hat das Bild eines Lesers (Ludger Stubbs) veröffentlicht, das laut Bildunterschrift Reklame für „Berliner Landbrot“ in der taiwanischen Hauptstadt Taibei zeige. Das ist ja soweit völlig richtig. Aber wie üblich übersieht die FAZ-Redaktion sämtliche weiteren Pointen dieses Bildes: Das Geschäft heißt „Rote Fahne“. Der chinesische Text wirbt für „Deutsches Bauernbrot“ (Dëguo nungfu miänbao). Der japanische Text wirbt für „Französisches Brot“ (Furansu-pan), also Baguette. Die Farben der deutschen Fahne stehen auf dem Kopf. Aber wollen wir nicht kleinlich sein. Es ist gut zu wissen, daß es auf Taiwan deutsches […]

Japaner und Koreaner, die in Deutschland leben und noch nicht die körperlichen Ausmaße von Durchschnittsdeutschen erreicht haben, klagen schon lange darüber, daß es ihnen nicht leichtfällt, hierzulande adäquate Kleider zu kaufen. In der Kinderabteilung fühlen sie sich fehl am Platze, doch die Größen (Kleinen?), die sie benötigen, gibt es für mitteleuropäische Erwachsene oft nicht. Also bleibt nicht anderes übrig, als in Ostasien einzukaufen. Manche Deutsche kennen das Problem, so z.B. der amtierende Weltmeister im Reckturnen: Fabian Hambüchen (19), mehrfacher deutscher Turnmeister, kauft seine Hosen am liebsten in Japan ein. Seine […]

Die Rugby-WM in Frankreich erweist sich als ungemein inspirierend. Der Trainer der französischen Mannschaft ließ seinen Spielern vor dem Eröffnungsspiel gegen Argentinien einen Brief vorlesen, den ein 17jähriger Widerstandskämpfer 1941 kurz vor seiner Erschießung durch die Deutschen an seine Eltern schrieb: … Ich werde sterben! Ich will von Euch nur, … dass Ihr tapfer seid. Ich bin es und will es sein wie die, die vor mir drangekommen sind. Ja, ich hätte gern noch gelebt, aber ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass mein Tod gut zu etwas ist. (Süddeutsche […]

Bei passender Gelegenheit pflegen die Medien immer noch gern das Stereotyp von den kleinen, den „Weißen“ körperlich unterlegenen Asiaten. Unverdächtig erscheint hier der Sport. So heißt es in einem Bericht über die Rugby-Weltmeisterschaft in Frankreich: One big problem for the Asians is that they have natural physical challenges that are difficult to surmount. „We are physically smaller,“ said winger Hirotoki Onozawa bluntly, before adding: „We have an organizational style of play to make up for that weakness.“ (Taipei Times, 12.9.2007; eine Meldung von AFP) Also gilt unverändert: Mind (bzw. organisiertes […]