Kaum hat die Regierung in Beijing verlangt, auf neuen Computern in China müsse ab 1. Juli 2009 eine Software namens „Grüner Damm“ 緑堤 installiert werden, die den Zugang zu Porno-Angeboten im Internet verhindert, da beeilen sich auch schon japanische Computerhersteller wie Toshiba und Sony, ihre Computer entsprechend auszustatten und der Zensur Vorschub zu leisten.
Was die Software genau kann und soll, ist dabei noch nicht einmal bekannt. Nur, daß sie reichlich unintelligent ist und im Prinzip wohl auch deinstalliert werden kann. Was die Regierung allerdings genau damit im Schilde führt, bleibt zunächst offen: Sollen Daten gesammelt und an Regierungsbehörden weitergeleitet werden, mit denen diejenigen identifiziert werden können, die versuchen, auf pornografischen Inhalt zuzugreifen? Oder sollen darüber hinaus auch Computernutzer ausspioniert werden, die sich für politische Inhalte interessieren, die in China als unwillkommen betrachtet werden? Kann die Regierung solche Software in Zukunft auch nutzen, um die politische Opposition vom Internet abzuschneiden?
Letzteres wird von Oppositionellen und Menschenrechtsbewegungen befürchtet. Trifft es zu, dann machen sich die japanischen Computerlieferanten zu den willigen Vollstreckern einer Diktatur.
Wer die Software übrigens am eigenen Digitalleib ausprobieren möchte, kann sie sich kostenfrei hier herunterladen.
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Jun 2009