Führende Vertreter der Forschung über Künstliche Intelligenz und der Computerszene fordern in einer öffentlichen Erklärung ein halbjähriges Moratorium für Software-Entwicklungen, die über die Leistungsfähigkeit von ChatGPT-4 hinausgeht. Sie fürchten, daß „niemand — nicht einmal die Entwickler selbst — verstehen, vorhersagen oder verläßlich kontrollieren kann“, was sonst damit passiert. Sie fordern robuste, unabhängige Kontrollen für die Forschung, um Gefahren für die Weltwirtschaft und die Demokratie abzuwenden, die beim jetzigen unkontrollierten Wettbewerb um immer stärkere KI-Technologien drohen. Die (rhetorische) Kernfrage, die während dieses Moratoriums bearbeitet und in feste Regularien gebracht werden sollte, lautet:
Sollten wir zulassen, daß Maschinen unsere Informationskanäle mit Propaganda und Unwahrheiten überfluten?
Zu den Erstunterzeichnern gehören Elon Musk, Steve Wozniak, Rachel Bronson und Victoria Krakovna. Jedermann kann sich der Erklärung durch Signatur anschließen.
Eine erschreckende und nur auf den ersten Blick erheiternde Beschreibung des Einsatzes Künstlicher Intelligenz in der Microsoft gehörenden Suchmaschine Bing findet sich hier. Der Autor Simon Willison ist ein hochangesehener britischer Software-Entwickler. Sein Gesamturteil weist darauf hin, daß die jetzige Entwicklung in eine fundamental falsche Richtung geht:
Als begeisterter Laie habe ich den Eindruck, daß ein Sprachmodell allein nicht ausreicht, um eine zuverlässige KI-gestützte Suchmaschine zu entwickeln.
Dafür, so sein Fazit, braucht es Zeit — vielleicht nur einen Monat, vielleicht aber auch noch zehn Jahre.