Die UNESCO hat einem Antrag Japans zugestimmt und am 30. Juni 2018 zwölf ausgesuchte Orte in der Präfektur Nagasaki als „Verborgene christliche Stätten“ („Hidden Christian Sites in the Nagasaki region“, auf japanisch: 長崎と天草地方の潜伏切支丹関連遺産 Nagasaki to Amakusa Chihō no Senpuku Kirishitan Kanren Isan) in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Darunter befindet sich auch die Ruine der Burg Hara, in welcher die christliche Bevölkerung der Amakusa-Region 1636 monatelang heldenhaft Widerstand gegen eine Samurai-Armee leistete und schließlich (auch mit holländischer Hilfe) massakriert wurde. Weiter wurden Teile der Siedlungen, aus welchen die zum Christentum konvertierte Bevölkerung schließlich vor dem Verfolgungsdruck floh, sowie der Inseln, auf denen sie sich niederließen und bis zum Ende des 19. Jhs. ihren Glauben im Verborgenen praktizierten, aufgenommen. Allzu viele bauliche Überreste darf man dort naturgemäß nicht erwarten. Lediglich die Kirche von Ōhara in der Stadt Nagasaki ist eine Ausnahme: Dort offenbarten sich nach der Meiji-Renovation von 1868 die ersten „verborgenen Christen“ den seinerzeit aufgrund der Öffnung des Landes wieder wirkenden ausländischen Missionaren.
Es existiert bereits eine offizielle Website, welche umfassende historische Erläuterungen zu den Orten gibt.
Im allgemeinen spricht man von 隠れ切支丹 kakure Kirishitan, doch für die UNESCO hat man die schriftsprachliche Bezeichnung 潜伏切支丹 senpuku Kirishitan („untergetauchte Christen“) gewählt. Die Nomenklatur ist ein wenig kompliziert. Auf der Website heißt es zur Erläuterung:
Die Christen, welche während der Zeit des Verbots des Christentums vom 17. bis 19. Jh. gesellschaftlich ein normales Leben führten, heimlich jedoch versuchten, ihren überkommenen christlichen Glauben weiterzuführen, nennt man wissenschaftlich „untergetauchte Christen“ (潜伏キリシタン senpuku Kirishitan). Und ihre „Versuche, zur Ausübung ihres Glaubens eigene Objekte zu verehren“ und „Versuche, zur Bewahrung ihrer Gemeinschaft umzusiedeln“, nennt man „die Tradition der untergetauchten Christen“. Übrigens nannte man die Leute, welche sich vor dem Verbot zum Christentum bekehrt hatte, im damaligen Japan mit einem aus dem Portugiesischen stammenden Wort „Kirishitan“. Ferner heißen die Menschen, welche auch nach der Aufhebung des Verbots des Christentums in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. weiterhin den Glauben der latenten Christen fortführten, „verborgene Christen“ (かくれキリシタン kakure Kirishitan), doch ihre Glaube hat sich seit Aufhebung des Verbots allmählich verändert, und in der Forschung werden sie teilweise als „VERBORGENE Christen“ (カクレキリシタン kakure Kirishitan) bezeichnet.
Spuren der „verborgenen Christen“ der Edo-Zeit gibt es freilich auch im Rest Japans, sogar mitten in Kyōto.