Der Ausgabe der Online-Zeitschrift Der Postillon vom 13.5.2015 entnehme ich folgende wundersame Nachricht:
Tokio (dpo) — Die Zeit heilt alle Wunden: Der japanische Premierminister Shinzo Abe hat heute in Tokio ein 60-jähriges Einreiseverbot gegen das Großstadtmonster Godzilla mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Die Sanktionen waren in den Siebzigerjahren wegen „Rowdytums und destruktiven Verhaltens in mehreren Großstädten“ verhängt worden.
Der Konflikt lässt sich bis in die frühe Nachkriegszeit zurückverfolgen: Bereits Anfang der 50er-Jahre soll die Regierung nach schweren Verwüstungen auf der Insel Odo über ein Einreiseverbot gegen Godzilla nachgedacht haben. Erst nachdem sich das Reptil allen Bemühungen zur Resozialierung verweigerte und 1954 die japanische Hauptstadt Tokio in Schutt und Asche legte, griff der Staat durch. Danach durften selbst Verwandte des Monsters in den letzten 60 Jahren nur unter strengen Auflagen nach Japan einreisen.
Nun scheinen die jahrzehntelangen Spannungen zwischen dem Inselstaat und dem Ungeheuer ein überraschendes Ende zu nehmen. Dem Beschluss der japanischen Regierung waren in den letzten Jahren mehrere Anträge Godzillas auf Rehabilitierung vorausgegangen.
„Wir haben mit ihm gesprochen“, berichtete Premierminister Abe in einer Pressekonferenz in Tokio. „Er bereut seine Jugendsünden und macht einen friedlichen und stabilen Eindruck.“
Mehreren Quellen zufolge soll sich Godzilla, der sich derzeit an einem unbekannten Ort im Pazifik aufhält, sehr nach Japan sehnen. Er sei alt geworden und möchte seinen Lebensabend im Land seiner Jugend verbringen, heißt es. Zu aktuellen Gerüchten, er wolle sich mit seiner Frau, seinen beiden Töchtern und seinen 14 Enkelkindern in der Sperrzone um Fukushima niederlassen, hat die japanische Regierung noch keine Stellung bezogen.