Zum ersten Mal überhaupt haben sich Vertreter der japanischen und der südkoreanischen Seite am 16. April 2014 in Seoul ausschließlich getroffen, um über eine Lösung der „Trostfrauen-Frage“ (den Einsatz koreanischer Zwangsprostituierter für das japanische Militär im Zweiten Weltkrieg) nachzudenken, welche das beiderseitige Verhältnis seit langem belastet. Geleitet wurde das zweistündige Gespräch von Ihara Jun-ichi 伊原純一, einem altgedienten Diplomaten, der seit 2013 das Asien-Pazifik-Referat im japanischen Außenministerium leitet, und Yi Sang-deok 李相徳, Leiter der Ostasien-Abteilung im südkoreanischen Außenministerium. Ihara sprach von einem „aufrichtigen Meinungsaustausch“, doch seien die Auffassungen beider Seiten immer noch grundverschieden. Man strebe aber eine rasche Lösung an. In Südkorea sieht man Anzeichen dafür, daß Japan seine bisherige Haltung — die Frage sei durch den Grundlagenvertrag von 1965 endgültig geregelt — überdenkt und wenigstens zu humanitären Gesten wie einer offiziellen Entschuldigung und finanzieller Unterstützung (statt Entschädigung) bereit sei.
Immerhin sollen die Gespräche monatlich fortgesetzt werden, als nächstes im Mai in Tōkyō.
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Apr 2014