Bei den Unterhauswahlen in Japan gab es in verschiedenen Wahlkreisen bemerkenswerte Einzelergebnisse. Darunter fallen auf:
— Koizumi Shinjirō (LDP), ein Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Koizumi Jun-ichirō, gewinnt Kanagawa 11 (Yokosuka, Miura) mit 80 % der Stimmen. Er ist Vorsitzender der Jugendorganisation seiner Partei.
— Auf Okinawa, wo man sich wegen der amerikanischen Truppenstationierungen ärgert, wechselten alle bis auf einen Wahlkreis an die LDP. Nur in Okinawa 2 siegte der sozialdemokratische Amtsinhaber.
— In den unter der Tsunami-Katastrophe leidenden Präfekturen gewann die LDP in Iwate nur 1 Direktmandat von 4, in Miyagi dagegen 5 von 6 und in Fukushima 4 von 5.
— Hier gewann Ozawa Ichirō Iwate 4 mit mäßigen 45 % für die „Zukunftspartei“.
— Ministerpräsident Noda Yoshihiko (DJP) gewann Chiba 4 mit 57 %.
— In Niigata 3 verlor Veteran Katō Kōichi (LDP) knapp mit 300 Stimmen gegen einen Unabhängigen. Er saß zuvor 13 Wahlperioden lang im Parlament.
— In Niigata 5 erreichte Kultusministerin Tanaka Makiko (DJP), die Tochter des legendären Tanaka Kakuei, nur noch 29 %. Sie schied aus dem Parlament aus.
— Gunma 5 ging mit 77 % an Obuchi Yūko (LDP), die Tochter eines ehemaligen Ministerpräsidenten.
— Von den 19 Wahlkreisen in Ōsaka errang die Renovationspartei, die dort ihre Wurzeln besitzt, 12 von ihren insgesamt 14 Direktmandaten. 4 weitere Mandate gingen an die Kōmeitō (fast die Hälfte ihrer 9 Direktmandate); in diesen Wahlkreisen hatte die mit ihr verbündete LDP keine Kandidaten aufgestellt.
— Von den 25 Mandaten in Tōkyō gingen 21 an die LDP, 2 an die DJP und je 1 an Kōmeitō und „Partei für alle“.
— In Tōkyō 3 setzte sich Ishihara Hirotaka (LDP), der 3. Sohn von Ishihara Shintarō, mit 45,95 % nur ganz knapp gegen den demokratischen Mitbewerber durch, der 41,29 % erzielte.
— Sein Bruder Ishihara Nobuteru (LDP) siegte in Tōkyō 8 mit etwas mehr Stimmen, aber deutlichem Abstand.
— Ihr Vater Shintarō kommt für die Renovationspartei auf dem ersten Listenplatz ins Parlament. Das gibt sicher eine fröhliche Familienfeier.
— Kan Naoto (DJP) verlor Tōkyō 18 mit nur 28 %. Den Sieg gekostet hat ihn die Kandidatur von zwei ehemaligen Parteifreunden, von denen einer als Unabhängiger und der andere für die Zukunftspartei antrat. Er ist knapp über die Parteiliste ins Parlament gekommen.
— Kōno Tarō (LDP), Sohn des ehemaligen Außenministers Kōno Yōhei und einer der wenigen Atomkraft-Gegner in seiner Partei, gewann Kanagawa 15 mit fast 80 %. Er hatte nur eine einzige Gegenkandidatin von der KPJ.