Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, daß unsere Wahrnehmung von Krisen und Katastrophen davon abhängt, in welcher Menge uns die Medien diese Themen präsentieren. Die zugrunde liegende Theorie nennt sich QCT, „quantity of coverage theory“. Ihre Haupterkenntnis lautet:
Public concern waxes with increasing news coverage and wanes with diminishing coverage … real hazards that are not frequently in the news receive little attention or resources from the public or policymakers.
(Allan Mazur: „Risk Perception and News Coverage across Nations“. In: Risk Management 8:3 (2006), S. 149-174, hier S. 172)
Dabei zeigen sich erheblich nationale Unterschiede in der „Abdeckung“ bestimmter Ereignisse in den Medien. Der Inhalt der Berichte spielt dabei gar keine Rolle:
The explicit content of news stories is not especially important since few people read extended or technical news stories anyway. What is critical is the frequent repetition of a simple image that conveys a sense of hazard, or at least a sense of uncertainty. (Ebd. 171)
Man kann demnach sagen, was man will — solange über ein Ereignis häufig berichtet wird, wird es als bedrohlich wahrgenommen. Ebbt die Berichterstattung ab, verschwindet auch das Gefühl der Bedrohung.
So einfach gestrickt sind die Menschen.