Gregory Clark, ehemaliger australischer Diplomat und hochangesehener Beobachter der politischen Szene in Japan, geißelt in einem Artikel in der „Japan Times“ vom 24.3.2011 die „bürokratische Inkompetenz und Selbstherrlichkeit“, die er jahrelang bei Beratungen über nuklerare Sicherheit in Japan miterlebt hat. Jeder Vorschlag, Sicherheitsbedenken ernstzunehmen und den Dialog mit den Atomkraftgegnern zu suchen, erstickte demnach an „der paternalistischen Annahme, daß die Leute der Nuklearwirtschaft am besten wußten, was für Japan gut war, und der Rest Japans mußte dies akzeptieren, Punkt.“ Clark sieht Japan heute in einer ähnlichen Situation wie am Ende des Zweiten Weltkriegs, als man angesichts der drohenden Niederlage auch nur noch auf ein Wunder hoffen konnte.
Es hat an Warnungen nicht gefehlt. Einer kam von dem kommunistischen Unterhausabgeordneten Yoshii Hidekatsu 吉井英勝, der 2006 im Parlament darauf hinwies, daß die japanischen Kernkraftwerke nur unzulänglich gegen Tsunamis geschützt seien und bei einem Versagen der Kühlsysteme eine Kernschmelze drohe. Der damalige Wirtschaftsminister Nikai Toshihiro 二階俊博 (LDP) versprach, diese Gefahr ernsthaft zu prüfen.
Das Ergebnis dieser Prüfung ist seit dem 11. März 2011 weltweit bekannt.