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Zum ersten Mal seit 1946 wird ein reguläres Sumo-Turnier abgesagt: das März-Basho 2011 wird nicht stattfinden. Die japanische Sumo-Vereinigung zog damit die Konsequenzen aus einem seit langem die Öffentlichkeit erregenden Betrugsskandal. Es geht um die Manipulation von Kämpfen in den höchsten Klassen. Bisher ist überhaupt noch nie vorgekommen, daß ein Turnier wegen solcher Vorfälle abgesetzt wurde. 1946 mußte ein Turnier abgesagt werden, weil die im Krieg zerstörte Halle nicht rechtzeitig wiederaufgebaut werden konnte. Seit einigen Jahren schlittert das japanische Sumo von Krise zu Krise: ein junger Sumo-Kämpfer wurde im Training […]

Nun hat Japan auch noch das Finale des Asien-Pokals in Doha gewonnen — mit einem knappen, hart erkämpften 1:0 gegen Australien. Die reguläre Spielzeit endete torlos. Das einzige Tor erzielte in der zweiten Hälfte der Verlängerung der soeben eingewechselte Lee Tadanari mit einem herrlichen Volleyschuß nach einer genialen Vorlage Okazakis. Australiens deutschstämmiger Torwart Schwarzer hatte dabei keine Chance. Eine schöne Pointe, daß das Tor von einem eingebürgerten „Zainichi“ geschossen wurde, also einem koreanischstämmigen Japaner. Die Kombination von koreanischem Familien- und japanischem Personennamen findet man noch nicht sehr häufig.

Zwar bin ich nicht unbedingt der allergrößte Fußball-Fan, aber die heutige Halbfinalbegegnung Japan-Südkorea beim Asiencup in Qatar hatte es in sich. Die Partie stand 1:1 nach der regulären Spielzeit (Japan hatte jede Menge Chancen vergeben). In der Verlängerung gab es ein Elfmetertor für Japan, und damit hätte alles klar sein können … doch buchstäblich in letzter Minute der Verlägerung gewann den Koreanern der Ausgleich. Nun ging es ins Elfmeterschießen — nicht gerade eine bevorzugte Übung der Japaner (die vor vier Jahren gegen Südkorea im Elfmeterschießen verloren hatten). Und was passiert? […]

Apparently when the assistant linesman Mauricio Espinosa saw pictures at half-time of the ball clearly being over the line, he was overheard to remark: ‚Mein Gott! Ich bin eine dumme Wurst‘. Dan Silver: Top 10 things we learned watching England 1-4 Germany. The Daily Mirror, Onlineausgabe, 27.6.2010

Wie viele Orte mag es geben, an denen höchst offiziell noch 20 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung die Flaggen West- und Ostdeutschlands bis heute nebeneinander wehen? Einen davon habe ich jetzt kennengelernt: Im Olympischen Park von Seoul ist das der Fall. Aus historischen Gründen, nehme ich an. Oder aus Vergeßlichkeit. Wohl eher nicht Vergeßlichkeit. Schließlich glaubt man hierzulande, heutzutage das einzige geteilte Land der Erde zu sein.

Der französisch-albanische Choreograph Angelin Preljocaj bezeichnet sich in einem Interview für das AirFrance Magazine (Septembet 2008, S. 96-99) als ausgemachter Japan-Fan. Nicht nur hat er in Japan das No-Theater studiert und bezeichnet diese Erfahrung als umstürzend. Er führt sein Interesse an Japan darauf zurück, daß er, bevor er Tänzer war, Judo betrieben hat. „Das Judo findet sich daher in meinem Tanz wieder; vielleicht weniger martialisch. Ich versuche den Körper zu zentrieren, um den Körper der anderen besser anzunehmen (épouser). Im Judo muß man seinen Gegner werfen: im Tanz ist das […]