Am selben Tag, an dem der Freitod des in einen Korruptionsskandal verwickelten ehemaligen koreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun gemeldet wird (er sprang in eine Schlucht), erfahren wir Bizarres aus der südchinesischen Metropole Guangzhou (Kanton): Dort drohte ein schuldengeplagter Chinese von einer Brücke zu springen und löste damit einen fünfstündigen Verkehrsstau aus, weil die Polizei die Brücke sofort sperrte und in Verhandlungen versuchte, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Schließlich durchbrach ein 66jähriger Mann die Absperrung, lief zu dem Freitodkandidaten, schüttelte ihm die Hand — und stieß ihn von der Brücke.
Da unterhalb der Brücke ein Luftkissen aufgespannt worden war, kam der Mann mit schweren Verletzungen davon. Der ihn gestoßen hatte, erklärte, er sei es leid, daß solche Leute immer wieder Verkehrsstaus auslösten und am Ende doch gar nicht springen wollten. Wie es heißt, hat sich dies auf derselben Brücke seit April bereits 12 Mal ereignet — ohne daß ein einziger freiwillig gesprungen wäre.
Ende eines Verkehrsstaus