Der World Happiness Report versucht seit Jahren zu untersuchen, wie glücklich die Menschen in den Ländern dieser Welt sind. Deutschland schneidet dabei stets ziemlich gut ab, Ostasien liegt deutlich dahinter. Interessant sind die Entwicklungen während der Corona-Pandemie, die alle Länder getroffen hat. Der Bericht von 2021 enthält ein eigenes Kapitel, in dem die Reaktionen der ostasiatischen Länder auf diese Pandemie mit einigen westlichen Ländern, darunter auch Deutschland, verglichen werden.
Der Bericht zieht folgendes Fazit:

Generell lässt sich feststellen, daß die relativ erfolgreiche Geschichte der fünf ostasiatischen Regionen im Vergleich zu den sechs westlichen Gesellschaften auf die stärkere und schnellere Reaktion der Regierungen und die bessere Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft zurückzuführen ist. Mit Ausnahme Japans haben alle ostasiatischen Regierungen strengere Mobilitätskontrollen und Maßnahmen zur räumlichen Distanzierung sowie umfassendere Tests und die Rückverfolgung von Kontakten, insbesondere in den frühen Stadien des Ausbruchs, eingeführt. Eine Zusammenfassung der staatlichen Interventionen und Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID in den ostasiatischen Regionen zeigt, daß eine Kombination aus starken staatlichen Reaktionssystemen, frühzeitigen und strengen Mobilitätskontrollen, umfassenden Screenings, Tests, Kontaktverfolgung und Isolierung, koordinierter Ressourcenzuteilung, klarer Kommunikation, verstärkten Selbstschutzpraktiken und unterstützenden wirtschaftlichen Maßnahmen wichtig ist, um COVID-19-Ausbrüche und deren Wiederauftreten zu bekämpfen. Die Menschen in Ostasien, mit Ausnahme Japans, hielten sich im allgemeinen eher an die staatlichen Vorschriften und Anweisungen als in den ausgewählten westlichen Ländern. Es überrascht nicht, daß die schwächeren politischen Maßnahmen und die geringere individuelle Befolgung in Japan mit dem schlechtesten Ergebnis der fünf ostasiatischen Regionen zusammenhängen.

Schließlich haben wir gezeigt, daß die Auswirkungen von COVID-19 auf individuelle Emotionen in Ostasien signifikant sind. Ein Anstieg der täglichen Zahl der neu bestätigten Fälle geht in Festlandchina mit einem Rückgang der Zufriedenheit der Bevölkerung und in den anderen vier Regionen mit einem Anstieg der negativen Stimmung einher. Erfreulich ist, daß strengere Mobilitätskontrollen und Maßnahmen zur räumlichen Distanzierung den Rückgang des Glücksgefühls, der durch den Anstieg der täglich neu bestätigten Fälle verursacht wird, weitgehend ausgleichen können. Strengere staatliche Maßnahmen scheinen also die Ausbreitung des Virus einzudämmen und dazu beizutragen, die Stimmung der Menschen während der Pandemie in Ostasien zu verbessern. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Maßnahmen der Regierung langfristig auf die Stimmung auswirken und wie andere Maßnahmen, wie die Impfung der Bevölkerung und die internationale Zusammenarbeit, den durch die Pandemie und neue Mutationen des Virus verursachten Schock mildern können.

Tatsächlich ist auffällig, daß sich die „Glückslage“ in allen diesen Ländern — wie auch in Deutschland — laut dem Bericht von 2022 nach dem Abklingen der Pandemie wieder verschlechtert hat.

World Happiness Report

Im Auftrag der Vereinten Nationen erstellter Bericht über die Verteilung des Glücks in der Welt
BerichtsjahrJapanSüdkoreaTaiwanDeutschland
201342414326
201546473826
201653583516
201751553316
20214050197
202254592614