Mindestens seit 2006 hat die renommierte private Medizinische Universität Tōkyō (東京医科大学 Tōkyō Ika Daigaku) Frauen, die sich um einen Studienplatz in Medizin bewarben, systematisch benachteiligt: Ihnen wurden bei den Eingangsprüfungen automatisch 10-20 Prozent von ihrem Testergebnis abgezogen. Auf diese Weise wollte die Hochschule den Anteil von Männern unter ihren Studenten erhöhen. Er betrug seit dieser Zeit rund 70 %. Zur Begründung hieß es, viele Frauen würden den Arztberuf ohnehin aufgeben, sobald sie Kinder zur Welt brächten, und sie seien für anstrengende Nacht- und Dauereinsätze nicht geeignet. Vertreter von Regierung, Opposition und Ärzteverbänden kritisierten dieses Verfahren als illegale Diskriminierung. Zugleich wurde bekannt, daß Kandidaten, die der Universität zuvor Spenden geleistet hatten, bevorzugt wurden. Gegen mehrere Verantwortliche laufen deshalb Ermittlungen wegen Bestechlichkeit.
Bei einer Umfrage unter Ärztinnen äußerten allerdings viele „ein gewisses Verständnis“, denn die Arbeitsbedingungen seien so hart, daß viele Frauen gesundheitliche Probleme erlitten.