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„Wie eine Kuh Kinder zeugt …“: Wie man mir Angst machen will

Heute erhielt ich eine Email über das Kontaktformular meines Blogs. Angeblich abgesandt vom Dekan meiner Fakultät (was natürlich nicht stimmt). Sie lautet:

5,000 Euro/ Monat ist ein laecherliches Gehalt. Damit kann man keinen intelligenten Menschen einstellen.
Ihr Gehalt ist wahrscheinlich auch nicht so viel. Deswegen sind Sie mit einer arbeitslosen gehorsamen Japanerin geheiratet, die nichts anders koennen, als wie eine Kuh Kinder zeugt… Europaeusche Frauen nehmen Sie nicht ernst.

Ziemlich gutes Deutsch, aber eben nicht perfekt. Ein typischer Konstruktionsfehler („mit … geheiratet“) weist darauf hin, daß der Verfasser aus dem japanischen Sprachraum stammt.
Das war auch nicht anders zu erwarten. Denn seit ich hier über eine rechtsnationalistische Postkarten-Propaganda-Aktion berichtet habe, bekomme ich ständig Spam in dieser Art. Da kündigt jemand auf japanisch an, mich am nächsten Morgen an meiner Universität besuchen zu wollen, und beklagt sich dann am nächsten Tag, dort vergeblich auf mich gewartet zu haben.
Und da unterstellt mir ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter öffentlich, ich würde mich dafür bezahlen lassen, japanfeindliche Beiträge zu schreiben.
Auf seine Art ist das, je für sich genommen, interessant. Ich könnte zwar auf Rufmord, Einschüchterungsversuche und Beleidigungen gern verzichten. Aber das ist erstens der Preis, den man heute für das Aussprechen seiner Meinung wohl bezahlen muß; und zweitens zeigt es mir, daß ich ins Schwarze getroffen habe.
Denn sachliche Gegenargumente habe ich bis heute nicht gehört.
Im übrigen befindet sich auf meinem Blog nicht ein einziger japanfeindlicher Beitrag. Ganz im Gegenteil. Verfeindet bin ich nur mit Dummheit und Ignoranz.

Noch eine Nachbemerkung zur Email von heute: Wundert sich eigentlich jemand, daß die Geburtenrate in Japan so niedrig ist, wenn Frauen, die Kinder zur Welt bringen, auf solche Verachtung stoßen?