Der erste Ausbruch der hochgefährlichen Infektionskrankheit MERS (Middle East Respiratory Syndrome, ein naher Verwandter von SARS, aber mit noch höherer Mortalität) hat in Südkorea eine medizinische und politische Krise ausgelöst. Im Mai kehrte ein 68-Jähriger von einer Reise in den Mittleren Osten in die Provinz Kyonggi zurück. Nach seiner Einweisung in ein Krankenhaus ist dort binnen 10 Tagen bei bislang 17 weiteren Menschen, die im Krankenhaus mit ihm Kontakt hatten, MERS ausgebrochen. Einer von ihnen reiste über Hong Kong nach China, bevor die Krankheit bemerkt wurde. Chinas Behörden beobachten jetzt 200 seiner Kontaktpersonen während der Reise. In China, das die SARS-Epidemie von 2002 noch in schlechter Erinnerung hat, wurde heftige Kritik am koreanischen Umgang mit MERS laut. Südkorea hat gelobt, alles zu tun, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.