Japans ehemaliger Premierminister Koizumi Jun-ichirō (LDP) spricht sich dafür aus, daß Japan auf die Atomenergie verzichtet. Koizumi besuchte Anfang August mit einer Delegation atomfreundlicher Industrieller Deutschland und Finnland — und äußerte nach der Reise, wäre er noch aktiver Politiker, würde er die übrigen Abgeordneten sicher davon überzeugen können, daß der Atomverzicht machbar sei. Diese Überzeugung sei nach seinem Deutschland-Besuch noch gewachsen. Er besuchte auch das im Bau befindliche finnische Atommüll-Endlager Onkalo („Versteck“) und zeigte sich skeptisch, ob man Atommüll wirklich 100.000 Jahre sicher aufbewahren könne.
Koizumi hat sich bereits seit 2011 pessimistisch geäußert, daß es gelingen wird, die Entsorgung radioaktiven Mülls zu regeln. Am 14. Dezember 2012 erklärte er mit Blick auf das Reaktorunglück von Fukushima:

Nach meiner Meinung hat uns der Himmel die Chance gegeben, umweltverträgliche Energien zu entwickeln, und jetzt ist die Zeit, um auf diesem schwierigen Weg voranzugehen.

In Deutschland besuchte Koizumi jetzt u.a. eine Windkraftanlage und eine Biogasanlage in Thüringen.
Schade nur, daß Koizumi nicht mehr im Parlament sitzt und als Alt-Politiker auf die Meinungsbildung innerhalb der LDP nur noch begrenzten Einfluß nehmen kann. Nichts deutet im Augenblick darauf hin, daß seine Nachfolger den Weg aus dem Atomdorf finden könnten.