14 Politiker der zweitgrößten südkoreanischen Oppositionspartei werden beschuldigt, insgeheim einen Staatsstreich vorbereitet zu haben. Der Verdacht richtet sich gegen die vereinte Fortschrittspartei (Tonghap Jimbodang 統一進歩黨), die dem linken, nationalistischen und antiamerikanischen Spektrum zugerechnet wird. Die Betroffenen, darunter der Abgeordnete Lee Seok-ki, haben die Verdächtigungen als haltlos zurückgewiesen.
Die Partei entstand 2011 durch den Zusammenschluß mehrerer linker Parteien und besitzt 13 Mandate im gegenwärtigen Abgeordnetenhaus. Lee Seok-ki Ist wegen angeblich pro-nordkoreanischer Äußerungen des Öfteren in der politischen Landschaft aufgefallen und stand bereits kurz vor dem Ausschluss aus seiner Partei. Er gilt in der Öffentlichkeit als „Nordkorea-Gefolgsmann“ (jongbuk 從北). So hat er 2012 gefordert, die gegenwärtige südkoreanische Nationalhymne durch das Arirang-Lied zu ersetzen, das in der nordkoreanischen Propaganda eine besonders prominente Rolle spielt. Der südkoreanische Geheimdienst behauptet nun, Lee habe seit 2004 an der Spitze einer so genannten Revolutionären Organisation gestanden.