Das koreanische Bildungsministerium hat neun Oberschulen zu „Meisterschulen“ erklärt. Ab 2010 sollen dort Schüler wie in einer deutschen Berufsschule in Zusammenarbeit mit örtlichen Unternehmen auf das Berufsleben vorbereitet werden. Das besondere daran: Bislang gehen 70 % der Absolventen berufsbildender Oberschulen in Südkorea nach dem Schulabschluß aufs College. Dies kostet die koreanischen Eltern enorm viel Geld und verschiebt den Eintritt der jungen Menschen in den Arbeitsmarkt. Bei den Meisterschulen soll dies anders sein: Der aus dem Deutschen übernommene Titel „Meister“ soll dafür sorgen, daß die Schulabgänger mindestens so gute Berufschancen haben wie College-Studenten.
Die Ironie dabei: In Deutschland ist der Meister so gut wie abgeschafft, das duale System gilt als Auslaufmodell … und in Korea beklagt sich die Gesellschaft, es gebe viel zu viele Studenten …