Ministerpräsident Noda hat jetzt mit Blick auf die mit großer Mehrheit gegen jede weitere Verwendung von Atomkraft ausgefallenen Befragungen unter Bürgern sein Kabinett angewiesen, zu prüfen, ob ein gänzlicher Verzicht Japans auf Nuklearenergie bis 2030 machbar ist.
Dieser mögliche Kurswechsel erklärt sich womöglich auch daraus, daß Japan offenbar kurz vor Neuwahlen steht. Die Oppositionsparteien wollen die Regierung durch ein Mißtrauensvotum stürzen. Einige Parteien der Opposition haben bereits Lippenbekenntnisse zum Verzicht auf Kernkraft abgegeben. Im Wahlkampf dürfte das Thema daher eine Rolle spielen. Noda wird versuchen, die Chancen seiner Demokratischen Partei nicht durch unpopuläre Positionen in dieser Frage zusätzlich zu schmälern.