Die 1977 gegründete Chinese Academy of Social Sciences (CASS) steht im Verdacht, in Japan als Tarnorganisation für Spionageaktivitäten volksrepublikanischer Diplomaten gedient zu haben. Der Erste Sekretär der chinesischen Botschaft, Li Chunguang, soll das CASS-Büro in Tokyo zu diesem Zweck mit Hilfe einer pro-chinesischen Gruppe gegründet haben, als er von 2004 an als Forscher an der Tokyo-Universität tätig war. CASS wird in Japan als mit dem chinesischen Generalstab verbandelt betrachtet. Li wurde 2007 mit diplomatischem Status nach Japan entsandt. 2008 soll er sich mit gefälschten Dokumenten einen japanischen Ausländerausweis erschlichen haben, der es ihm ermöglichte, ein Bankkonto in Japan zu eröffnen. Er hat Japan inzwischen verlassen, nachdem die Polizei die Staatsanwaltschaft um seine Vernehmung gebeten hatte; sie nimmt an, daß Li militärische Geheimnisse ausspionieren sollte. China dementiert den Spionagevorwurf.