Das japanische Kultusministerium hat neue Statistiken über die körperlicheEntwicklung der von ihm zu beschützenden Schüler herausgegeben. Dabei sind auch, wie üblich, historische Tabellen. Ich habe einmal die Angaben für die 17-Jährigen, getrennt nach Jungen und Mädchen, für den Zeitraum 1900-2011 verglichen. Daraus ergibt sich:

  • Beide Geschlechter sind in den vergangenen 111 Jahren kräftig gewachsen; Jungen von im Schnitt 157,9 cm auf 170,7 cm (12,8 cm); Mädchen von 147,0 auf 158,0 (11,0 cm). Ein Mädchen heute ist also etwas größer als ein Junge im Jahr 1900. Damals war es fast 11 cm kleiner als ein Junge, heute 12,7 cm — am Größenunterschied hat sich also kaum etwas geändert.
  • Beide haben auch an Gewicht zugenommen: Jungen von 50,0 kg auf 63,1 kg (13,1 kg); Mädchen von 47,0 kg auf 52,8 kg (5,8 kg). Ein Mädchen heute ist demnach deutlich schwerer als ein Junge vor 111 Jahren.
  • Legt man den Body-Maß-Index zugrunde, ist die Gewichtszunahme bei Jungen allerdings deutlich überproportional: 1900 betrug ihr BMI 20,1; heute dagegen 21,7. Bei Mädchen ist es erstaunlicherweise anders: 1900 war ihr BMI im Schnitt 21,8; heute 21,2. Platt gesagt: Jungen sind deutlich dicker, Mädchen aber etwas dünner als damals.
  • Der BMI der Mädchen ist im gesamten Zeitraum übrigens relativ konstant. Er lag immer im Bereich der 21 — mit Ausnahme von 1911, als er auf 20,8 rutschte. Bei den Jungen ist dies anders. Erst seit 1979 begannen ihre „fetten Jahre“ mit einem BMI von mehr als 21. 2005 und 2006 hätten sie mit 21,9 sogar fast die 22-Marke erreicht — historisch gesehen erstmals waren die Jungen dicker als die Mädchen.

Es ist also nicht nur wahr, daß die Moderne zu größeren Körpern geführt hat. Bessere Ernährung und weniger Bewegung haben auch dazu geführt, daß Jungen heute im Verhältnis mehr wiegen als Mädchen.