Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, der Südkoreaner Ban Ki Mun, hielt sich am 8.8. kurz in Soma nahe dem AKW Fukushima I auf. Im japanischen Fernsehen wurde gezeigt, wie er den Menschen dort auf japanisch Mut zusprach („Die Vereinten Nationen stehen an eurer Seite“) und dann ergriffen japanischen Schülern lauschte, die in einer Sammelunterkunft auf englisch ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen, eine Zukunft ohne nukleare Bedrohung zu erleben; Ban kommentierte: „Your voice will be heard, it is more important than that of the prime minister“. Das war bereits nicht sehr charmant. Aber gegenüber dem Fernsehsender NHK sagte Ban dann noch, es bleibe natürlich dabei: Kernkraft sei das beste Mittel gegen die Erderwärmung und außerdem für viele arme Länder der einzige Weg zum Wohlstand. — Das war vielleicht nicht unbedingt, was die Japaner im Augenblick hören wollten. Obwohl sie bis vor einem Vierteljahr selbst genauso argumentiert haben.
— Gerade sehe ich, daß die FAZ dieselbe Meldung ohne Bans pro-nukleare Pointe bringt (F.A.Z., 09.08.2011, Nr. 183 / Seite 5). Vielleicht, weil sie nicht in das Weltbild dieser Zeitung paßt?