Die in der japanischen Medienszene am äußeren rechten Rand verortete Tageszeitung Sankei Shinbun 産經新聞 entblödet sich nicht, den Geist Adolf Hitlers zu beschwören, um das Verhalten von Premierminister Kan Naoto 菅直人 zu kritisieren: Er benehme sich wie ein Diktator, schiebe die Schuld an Mißerfolgen immer nur auf andere und nehme für sich in Anspruch, der Führer im Kampf gegen die Katastrophe zu sein usw.
Das Muster, mit dem hier Demagogie betrieben wird, erinnert so stark an bisherige (Vor-Fukushima-) Hitler-Argumentationen aus den Reihen der oppositionellen LDP, daß man es nicht weiter ernst nehmen muß. Es fügt sich aber schon merkwürdig, daß die jetzige Regierung sowohl von Linksaußen als auch von Rechtsaußen unter Beschuß genommen wird — offenbar in der Hoffnung, Kryptofaschisten wie Ishihara Shintaro 石原慎太郎, dem soeben wiedergewählten Gouverneur von Tokyo, und seinem Sohn Nobuteru 石原伸晃 (Generalsekretär der LDP) den Weg an die Macht zu bahnen. Die Methoden der Diffamierung erregen Ekel, gehören aber leider zur politischen Wirklichkeit des heutigen Japan.