(21.3.2011)

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit dem 17.3.2011 behauptet Ihr Redakteur Robert Hetkämper öffentlich, bei den Rettungsarbeiten im japanischen Kernkraftwerk Fukushima I würden aktuell sog. „Wegwerfarbeiter“ — er nennt konkret Obdachlose und Minderjährige — zum Einsatz gedungen bzw. gar gezwungen.

Dies ist eine Behauptung von ungeheurer Tragweite, die im eklanten Widerspruch zu allem steht, was mir aus der japanischen Berichterstattung bekannt ist. Falls es sich um eine Fehlmeldung handelt, wird sie zu einer schweren Belastung der deutsch-japanischen Beziehungen führen. Ich fordere Sie daher auf, entweder unverzüglich die Belege für diese Behauptungen — und zwar mit ausdrücklichem Bezug auf die gegenwärtige Situation und nicht auf Zustände der
Vergangenheit — offenzulegen oder eine Gegendarstellung in angemessenem Umfang zu veröffentlichen.

Wegen der Dringlichkeit und Tagesaktualität bitte ich Sie um eine sofortige Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Reinhard Zöllner
Abteilung für Japanologie und Koreanistik
Universität Bonn
Regina-Pacis-Weg 7
53135 Bonn

z.Z. Tokyo, Japan