Die Stadt Asahikawa 旭川 auf der Insel Hokkaidō hat als erste japanische Kommune zu ermitteln versucht, wie viele der dort gemeldeten Senioren über 75 Jahre möglicherweise in Wirklichkeit bereits verstorben sind. Bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 340.000 sind ca. 43.000 Senioren gemeldet (an sich schon eine ungeheure Zahl). Nach Abgleich mit verschiedenen Abteilungen der Stadtverwaltung hat sich am Ende ergeben, daß die Existenz von rund 750 davon nicht bewiesen werden kann: Sie sind tot oder verschwunden oder aber leben noch. Ende der Untersuchung; präziser geht es nicht, denn aus Datenschutzgründen können die Sozialarbeiter (minsei iin 民生委員) zwar die Familien, in denen die Betroffenen gemeldet sind, besuchen und darum bitten, mit den Alten sprechen zu können. Aber wenn die Familien dies ablehnen, gibt es keine Zwangsmittel. Die Behauptung, sie einen in einem Heim untergebracht, läßt sich legal ebenfalls nicht überprüfen.
Ein bißchen Statistik: In Asahikawa beträgt der Anteil der Senioren, deren Fortleben zweifelhaft ist, mithin 1,74 % der Seniorenbevölkerung und 0,22 % der Gesamtbevölkerung. Rechnen wir dies auf die gesamte japanische Bevölkerung hoch, ergibt sich ein Fehlbestand von rund 275.000 Senioren.
D.h., von 275.000 Menschen in dieser Altersgruppe ist unbekannt, ob sie überhaupt noch existieren. Angenommen, jeder von ihnen bezieht monatlich 50.000 Yen (460 Euro) Rente, ergäben sich also 13,750 Mrd. Yen (126,5 Mio. Euro) monatliche oder 165 Mrd. Yen (1,5 Mrd. Euro) jährliche Rentenzahlungen zweifelhaftester Natur.